Mondknoten-Wechsel im Januar – neue Wegweisung für die ersten vier Monate 2024

Vorbemerkung:
Viele Jahre lang habe ich versucht, jeweils zu bestimmten Zeitpunkten – immer zum Monatswechsel – eine Art Gesamtbild der hervorstechendsten Planeteneinflüsse zu zeichnen. Die Planeten mit ihren verschiedenen Zyklen halten sich aber bekanntlich nicht an künstlich gesetzte Kalenderdaten. Daher möchte ich jetzt dazu übergehen, dann zu schreiben, wenn mir eine wichtige, längerfristig wirksame Veränderung im planetaren Geschehen auffällt, und darauf genauer eingehen.
Das Folgende ist also der erste Versuch in diesem Sinne!
Und noch etwas:
Da Human Design immer bekannter wird, erlaube ich mir jetzt, auch  Bemerkungen zu den Auswirkungen auf bestimmte Faktoren in den persönlichen „Charts“  einzubauen – in der Hoffnung, dass die allgemeinen Angaben damit konkreter nachvollziehbar werden.
Feedback willkommen!

Die Mondknoten

Am 8. Januar 2024 gibt es bei den längerfristigen planetaren Einflüssen eine Veränderung: Die Mondknoten wechseln im Human-Design-Rad ihre Position. (Sie überschreiten sozusagen die gedachte Grenze von Tor 32 zu Tor 57 - südlicher Mondknoten -  bzw. von Tor 42 zu Tor 51  - nördlicher Mondknoten).
Was bedeutet das?

Die Mondknoten bezeichnen für mich so etwas wie eine übergeordnete Thematik, die sich über das Gesamt­ge­schehen legt, eine Art Wegbeschreibung (vom südlichen zum nördlichen Mondknoten). Wo kommen wir her, wo geht es hin?
(Ein Hinweis zu dem Begriff: Die Mondknoten sind keine Himmelskörper, sondern die beiden gedachten Schnittpunkte oder Knotenpunkte zwischen der Umlaufbahn der Erde um die Sonne und der des Mondes um die Erde; sie stehen in einem persönlichen Chart oder auch im astrologischen Horoskop einerseits für das Mitgebrachte, die Vergangenheit – der südliche oder absteigende Mondknoten – und andererseits für das, was es zu entwickeln gilt, die Zukunft – der nördliche oder aufsteigende Mondknoten.)
Was für eine Thematik bringen die Mondknoten also jetzt?

Werteklärung und Abschlüsse

In den Monaten seit Ende August (27.08.2023) ging bzw. geht es um die Auseinandersetzung mit den Werten (Prinzipien, Idealen), die aus der Vergangenheit kommen (südl. Mondknoten in Tor 32, Die Dauer/Werte), also um die Frage: Was hat sich bewährt, was lohnt sich beizubehalten, was soll weiterhin gelten, was ist wichtig? Und dementsprechend um das Vollenden von Zyklen, das Abschließen und Loslassen dessen, was sich überlebt hat (nördl. Mondknoten in Tor 42, Die Mehrung/Wachstum und Vollendung).
Eine passende Frage natürlich auch zum Jahreswechsel: Was war wichtig im alten Jahr, was soll das neue Jahr prägen? Was soll bleiben, was darf gehen und Platz machen für Neues? Eine solche quasi übergeordnete Fragestellung gilt natürlich für alle möglichen Bereiche: Gegenstände, Gewohnheiten, Regeln, Bezie­hungen… Was davon ist weiterhin wertvoll, wovon kann oder will ich mich verabschieden?
Wie gesagt, diese Thematik bleibt noch in der ersten Januarwoche aktiv, und sie wird auch noch länger nach­wirken.

Was kommt jetzt?

Für die kommenden vier Monate (8. Januar bis 10. Mai 2024) geht es verstärkt um die intuitive Wahrnehmung einerseits und um neue Anstöße, die wir geben und empfangen, andererseits (südl. Mondknoten in Tor 57, nördl. Mondknoten in Tor 51). Der Weg geht sozusagen von der Intuition zu den Anstößen, wobei aber sowohl die Intuition wie auch die Anstöße die ganze Zeit „da“ sind. Anders gesagt: Auf intuitive Ein­gebungen zu achten, hilft beim Umgang mit Unerwartetem.

Gespür und Ahnungen

Tor 57 („Das Sanfte, der Wind“ heißt es im I Ging) steht für Intuition schlechthin, für den Riecher, was in der Luft liegt, die innere Stimme und das Gespür, wo Gefahr droht oder nicht.  Als Tor im „Milzzentrum“ sorgt es mit dafür, dass wir gesund und am Leben bleiben – vorausgesetzt, wir hören auf diese innere Stimme!

Inwieweit das für den Einzelnen spürbar wird, hängt von der persönlichen Ausstattung, dem individuellen Human-Design-Chart, ab:

• Für manche von uns wird jetzt die intuitive Wahrnehmung überhaupt erst einigermaßen verlässlich möglich. Das gilt für diejenigen, die in ihrem Geburtschart ein offenes Milzzentrum haben, aber auch eins oder mehrere von den Toren 10, 20, 34. Sie dürfen also raus aus dem Kopf (was sowieso immer gut ist!) und können jetzt dem trauen, was als erste Eingebung kommt, was als spontanes „Wissen“ situationsbezogen da ist. „Vorsicht, hier stimmt was nicht!“ Oder: „Geh doch mal dorthin!“ Oder „Kauf dieses Buch!“ etc. - Bzw. es ist zu erwarten, dass da überhaupt mehr solcher intuitiven Ein­gebungen kommen. Alle, für die das gilt, sind herzlich eingeladen, darauf zu achten. Sehr hilfreich in diesen unsicheren Zeiten!

• Wessen Milzzentrum dennoch offen bleibt (kein Tor 10, 20 oder 34 im Chart), der wird aber dennoch zeitweise über diese verstärkte Intuition verfügen – z.B. wenn an 11 Tagen im Januar (vom 10.-17. und vom 22.-26. Jan.) Tor 10 dazukommt und der ganze Kanal 57-10 („Vollendete Form“) für alle aktiviert ist und einen Sinn für Ästhetik und situationsgerechtes Verhalten bringt.

• Für Menschen mit definiertem Milzzentrum im Geburtschart kann ein zusätzliches Tor 57 eine Verstärkung der Intuition bewirken.

Möglicherweise bringt es auch für alle eine stärkere Zukunftsangst mit sich, denn die gehört sozusagen zu dieser Aktivierung dazu (und bedeutet nicht, dass es mehr Grund für die Angst vor der Zukunft geben muss). Lassen wir uns also nicht bange machen!

Ich trau mich oder trau mich nicht

Was bringt das Gegenstück, der nördliche Mondknoten in Tor 51? Hier wird es meines Erachtens noch interessanter: 51 ist schon im alten chinesischen I Ging „Das Erregende“, der Donner, der Schock. Im Human Design steht es als Tor im Willenszentrum für Willenskraft schlechthin, für Wagemut, für die Kraft und den Drang, ins Leere zu springen, etwas zu wagen und damit anderen Anstöße zu geben. „Gnadenlos“ kann das geschehen, es ist sozusagen die „kalte Liebe“, die einen aus der Komfortzone reißt und zu neuen Horizonten aufzubrechen zwingt – was erst mal unbequem ist, aber letztendlich förderlich. Und es ist heilsam: An derselben Stelle steht schon seit einem knappen Jahr und noch bis Anfang Mai auch Chiron – der Planetoid, der symbolisiert, was Heilung bringt („der verwundete Heiler“ in der Mythologie).

Um auch hier die möglichen Auswirkungen auf die persönlichen Charts aufzuzeigen:

• Wenn jemand ein offenes Herz-/Willenszentrum, aber Tor 25 aktiviert hat, wird jetzt die Willenskraft „angeschlossen“, d.h. Willensstärke und Durchsetzungsfähigkeit werden spürbar und wirksam.

• Ein offenes Herzzentrum ohne Tor 25 im Chart wird den Einfluss kaum (oder allenfalls in der Umgebung) merken, solange nicht - wie im März/April/Mai – der ganze Kanal aktiviert ist

• Ein ohnehin definiertes Willenszentrum bekommt möglicherweise mehr Mut und die Bereitschaft zu Wagnissen.

Natürlich gibt es auch Menschen, die weder durch die eine noch durch die andere Aktivierung eine Ver­änderung spüren – z.B. weil sie sie schon in ihrer persönlichen Ausstattung haben. Es kommt  immer auf das eigene Chart an!

Umsetzung oder nicht

Denkt man sich jetzt beide Mondknoten-Aktivierungen zusammen, so wäre also jetzt beispielsweise vorstell­bar, dass man die Eingebung bekommt: Spring aus dem Fenster! – Das umzusetzen würde ich natürlich nicht empfehlen. Für jegliche Umsetzung von Impulsen oder Ideen gilt es immer noch die eigene „Strategie“ und „Autorität“ zu beachten. Und schon für eine statistische Hälfte der Bevölkerung (alle mit definiertem emotionalem Zentrum) heißt das, erst mal drüber schlafen! (Welche Strategie bzw. Autorität für jeden Einzelnen gilt, erfährt man am besten in einem persönlichen Reading.)

Der größere Zusammenhang

Diese beiden Themen – „Intuition“ und „Anstöße“ - begleiten uns also bis in den Mai.
Sie sind bis in den April noch eingebettet in die fortbestehende „Krise“, sprich emotionale Intensität, die wir schon fast zwei Jahre kennen, in mehr oder weniger verschleierter Form (seit März 2022 Neptun in Tor 36, Die Verfinsterung des Lichts), sowie in die anhaltenden Einschränkungen verschiedenster Art, die es zu transformieren gilt – ebenfalls schon lange bekannt und zunächst noch bis in diesen April spürbar (Pluto in Tor 60, Die Beschränkung, seit Januar 2022). Die latent vorhandene Emotionalität wird noch bis März verstärkt durch Saturn, der den Umgang mit Gefühlen auf den Prüfstand stellt, für einen selbst oder innerhalb der Gemeinschaft  (in Tor 55, Die Fülle, bzw. ab 26. Januar in Tor 37, Die Sippe). Und Uranus fördert wie schon seit einem guten halben Jahr noch bis Juni ungewöhnliche Ausdrucksformen (in Tor 23, Die Zersplitterung).

Also, um das als Fragen zusammenzufassen: Wie können wir die bestehenden Einschränkungen überwinden? Oder führen sie uns weiter in die Gefühlskrise? Wir gehen wir dann mit all den Emotionen um? Und wie kann ich meine individuellen Erkenntnisse anderen verständlich machen?
Verstärkt auf die Intuition zu hören, kann jetzt ein wichtiger Schlüssel sein, und möglicherweise kommen uns unerwartete Ereignisse zu Hilfe, die einen Sprung aus dem gewohnten Zustand heraus ermöglichen.

Hier bin ich übrigens besonders gespannt auf die Zeit von Mitte März bis Ende Mai. Denn da wird uns allen die Fähigkeit zur Initiation, zum Sprung ins Leere, zur Verfügung stehen (der ganze Kanal 51-25, Ein­wei­hung, ist dann aktiviert, der Kanal des Priesters oder Schamanen, der das Gewohnte transzendiert).
Soweit dieser kleine Ausblick.

Mein Gefühl ist, dass uns besonders in den Monaten Januar und Februar 2024 die Intuition helfen kann, Klarheit in verschiedenen Lebensbereichen zu gewinnen, gepaart mit der Offenheit für Änderungen. Ab März steht dann tendenziell mehr Kraft zur Umsetzung zur Verfügung (wieder je nach der eigenen Strategie und Autorität). Und ab April kann es Änderungen geben, die jetzt noch gar nicht absehbar sind.
Lassen wir uns überraschen und seien wir  – im Vertrauen auf das Leben – offen für neue Möglichkeiten!

Anna Bahlinger

 

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