Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im Februar 2018

 

Wie schon im Januar, steht auch im Februar vor allem die Richtungsfindung auf der Tagesordnung: Wer bin ich, was ergibt sich aus dem Weg, den ich bisher gegangen bin, und wo soll es hingehen? Was ist zukunftstauglich? Die genannten Fragen betreffen uns alle, auch in der Wir-Form: Wo kommen wir her, wo wollen wir hin? (Die Mondknoten befinden sich noch bis Anfang April in Tor 13 und 7 im „Selbst“, dem Zentrum der Identität und Richtung; vom 2. bis 7. Febr. werden sie noch verstärkt durch Sonne und Erde.) Dabei fallen mir nicht nur die aktuellen Koalitionsverhandlungen hier in Berlin ein, sondern durchaus auch umfassendere, umwälzendere Bewegungen wie z.B. die „Women's Marches“ in den USA oder die #MeToo-Debatte oder natürlich das verstärkte Ankommen nationalistischer Strömungen in Politik und Gesellschaft. Offenbar ist es an der Zeit, sich bewusst zu machen, wie wir weiter leben wollen, als Einzelne, als Gemeinschaft, als Gesellschaft.

 

Auswählen und Aussortieren

 

Im Hintergrund – oder besser: Untergrund, denn Pluto gilt als der Hüter der Unterwelt – wird das Geschehen immer noch (wie schon seit 2016) angetrieben von dem starken inneren Drang

voranzukommen, weiterzukommen im Leben (Pluto noch bis Anfang März in Tor 54, Ehrgeiz, im Wurzelzentrum). Diese Kraft aus dem Untergrund bewirkt, dass Bestehendes transformiert wird – wie wir es ja nun schon einige Zeit gewohnt sind. Die Umwälzungen gehen also diesen Monat weiter, für jeden persönlich und für uns alle. Wobei sich jetzt die Frage stellt, wer oder was einen wirklich weiterbringt bzw. wo man nur Energie verschwendet (Tor 54, 6. Linie: Selektivität).

 

Bei dieser „Selektion“, dem Auswählen, was wirklich förderlich und zukunftsträchtig ist, kommt noch ein weiterer Planet ins Spiel, nämlich Uranus, der einem mit seiner Elektrizität auch auf unerwartete Weise auf die Sprünge helfen kann. Er sorgt jetzt dafür, dass das, was Lebenskraft hat, zur Blüte kommen kann; dagegen darf das, was überreif oder nicht mehr tauglich ist, vollendet und abgeschlossen werden (Uranus in Tor 42, Mehrung, im Sakralzentrum). Ich verstehe das als kosmische Einladung, einerseits lohnende Dinge wirklich zu verfolgen, andererseits immer noch und immer wieder bei sich und in der Umgebung Altes, Überholtes auszusortieren, auszumisten, Platz zu schaffen für Neues. Das gilt für Gegenstände genauso wie für Denk- und Verhaltensweisen oder für Verbindungen mit Menschen, wo es einfach nicht mehr „stimmt“. Möglicherweise hilft Uranus durch unerwartete Ereignisse nach.

 

Raum für Lebensfreude

 

Gleichzeitig sind wir aufgefordert, die Lebensfreude wachsen zu lassen bzw. dieser Freude konkreten Raum und Struktur zu geben, sie in den Alltag zu integrieren (Saturn in Tor 58, Das Heitere/Lebensfreude). Was macht mir Freude, lässt mich meine Kraft spüren, treibt mich morgens aus dem Bett? Diese Dinge möchten jetzt (mit Saturn als Formgeber und-wahrer) konkret auf die Erde gebracht werden – und das gilt für die kommenden sechs Monate. Da kann es um die persönliche Vision für das große Ganze gehen oder um die innere Berufung, die jetzt umgesetzt werden möchten. Oder einfach darum, die Urlaubsplanung zu konkretisieren, sich tatsächlich zum Tanzkurs anzumelden oder sich regelmäßig Zeit einzuplanen (und einzuhalten!) für sich selbst und/oder für das Zusammensein mit den liebsten Menschen, oder oder... was immer der Lebensfreude förderlich ist.

 

Durchbrüche und Geistesblitze

 

Was diesen und den nächsten Monat besonders macht und sicherlich bei der Richtungsfindung - und vielem anderen! - hilft, ist die Möglichkeit von richtigen Durchbrüchen im individuellen Denken, die uns weiterbringen können (Jupiter, der Planet der Erweiterung, in Tor 43, Durchbruch). Hier handelt es sich um persönliche Erkenntnisse, die durchaus wie ein Geistesblitz kommen können, der plötzlich alles erhellt - nicht begründbare, plötzliche Einsichten, innovativ und kreativ. Durchbrüche eben.

Sie können das Neue sein - oder zumindest das Neue einleiten -, das jetzt zunehmend an die Stelle des Alten tritt. Denn die alten, gewohnten Denkweisen stehen auch in diesem Jahr, wie schon im vergangenen, auf dem Prüfstand (Neptun in Tor 63, Zweifel). Nichts gilt mehr unhinterfragt so, wie es mal war; auch die Logik ist offenbar nicht mehr das Maß aller Dinge. Umso wichtiger ist die eigene Richtung und Ausrichtung (womit wir wieder beim Anfang wären!). Es empfiehlt sich also, offen zu sein für plötzliche innere Eingebungen und Gewissheiten. Und die sollte man dann bitte nicht selbst sofort wieder in Zweifel ziehen oder von anderen bezweifeln lassen. Es wird sich schon herausstellen, was davon wie umsetzbar ist oder nicht.

 

Der Monat im Verlauf

 

Alles bis dahin Beschriebene wird je nach den eigenen Gegebenheiten, dem persönlichen Human-Design-Chart, für den einen mehr, den anderen weniger spürbar sein. Deutlicher dürfte aber gerade der Bereich des Denkens mit allen Zweifeln und allen Durchbrüchen in der Zeit vom 8. bis 13. Februar wahrnehmbar sein, wenn sich zu den Zweifeln (wie gesagt, Neptun in Tor 63) die provisorischen Antworten gesellen (Erde in Tor 4, die Jugendtorheit/Hypothesen) und damit der ganze Kopfbereich für alle aktiviert ist. Das kann sich für viele Menschen als verstärkter Druck zum Denken und Hinterfragen bemerkbar machen; möglicherweise bringt es ja tatsächlich mehr Klarheit und vielleicht auch mehr Einsichten.

 

Parallel dazu beginnen Gefühle das Geschehen zu prägen (die Sonne durchläuft, wie jedes Jahr um diese Zeit, ab 8. Febr. bis in den März verschiedene Tore im emotionalen Zentrum). Das kann auch die eine oder andere Gefühlsschwankung bewirken bei Leuten, die von Natur aus eher sachlich-cool sind, oder kann dazu führen, dass jemand, der „normalerweise“ über spontane Klarheit verfügt, auf einmal länger braucht, um zu einer Entscheidung zu kommen.

 

Gemütlicher Monatsausklang

 

In der letzten Februarwoche geht es dann stark um die Gemeinschaft, das Zusammensein mit lieben Menschen (Sonne und Erde aktivieren wie jedes Jahr Ende Febr. Kanal 37-40, Gemeinschaft, diesmal vom 24. Febr. bis 1. März). Gemütliches Beisammensein, zusammen essen... und die Lieben natürlich auch umarmen, anfassen, ihnen auf die Schulter klopfen: Zusammensein und körperliche Berührung schafft und bestätigt Verbundenheit. Hier kann sich dann auch die Frage stellen: Wer ist denn meine Gemeinschaft, meine „Familie“, wer gehört zu mir und wer nicht? Auch hier können sich möglicherweise wie von selbst Klärungen ergeben.

 

FAZIT

 

Das Woher und Wohin ist in diesem Monat nochmals die zentrale Frage, es gilt aus der Vergangenheit heraus in die Zukunft zu planen, sich von Überholtem zu lösen, auszumisten, sich zu klären. Und gleichzeitig offen zu sein für das nicht Planbare, für gedankliche Durchbrüche wie auch für unerwartete Ereignisse. Insofern kann man die aktuellen Planetenstände als Einladung sehen, immer mehr zu sich selbst zu kommen, immer mehr auf das zu bauen, was einem wirklich wichtig ist und was wirklich zählt. Und sich dafür auch einzusetzen, konkrete Formen und Strukturen dafür zu schaffen – vor allem für das, was ganz konkret die Lebensfreude erhöht.

So kann sich allmählich herausschälen, was der Kern ist, was man verwirklichen möchte, für sich selbst, für alle, für das große Ganze. Besonders wenn es dabei um innovativ Neues geht, ist das naturgemäß nicht wirklich planbar, man kann nicht auf gewohnte Abläufe aufbauen. Der Weg entsteht beim Gehen.

Also: Lassen wir uns ein auf das, was jeweils gerade ansteht und sich wichtig und richtig anfühlt, und freuen wir uns des Lebens mit all seinen Überraschungen!

 

Anna Bahlinger