Was zeigt sich am Human-Design-Himmel? Tendenzen im April 2018

 

Gleich zu Monatsanfang gibt es am Human-Design-Himmel eine Veränderung: Seit viereinhalb Monaten hatten die Mondknoten die Frage der Richtung und Ausrichtung betont (in Tor 7 und 13) und uns darin unterstützt zu klären, wie und wo es weiter langgehen soll; ab 1. April laden sie uns für zwei Monate stattdessen zu verstärktem Rückzug (Tor 33) und Empfindsamkeit (Tor 19) ein. Vielleicht hat sich ja bei dem einen oder der anderen tatsächlich in den vergangenen Monaten klarer abgezeichnet, wohin die persönliche Reise weiter gehen soll? Auf jeden Fall bestehen ab jetzt sozusagen kosmisch gute Voraussetzungen, um sich zu besinnen, sich eine Auszeit zu nehmen und zu reflektieren, wozu gemachte Erfahrungen gut waren und wie sie sich einbetten in das große Ganze. Oder anders gesagt. um den roten Faden, den Sinn im Erlebten zu finden – „die Moral von der Geschicht“ –, bevor man sich wieder in neue Erfahrungen stürzt (Tor 33, „Der Rückzug“). Und gleichzeitig geht es darum, sich klar zu werden über die eigenen Bedürfnisse und die der Mitwelt: Habe ich, was ich brauche? Bin ich/sind wir versorgt mit allem, was wir zum Leben brauchen, bzw. wie können wir das sicherstellen (Tor 19, „Die Annäherung“/Anspruch)? Hier passt übrigens auch die aktuelle Debatte über Harz IV bzw. eine neue Art der Grundversorgung, oder auch über die Situation im Pflegebereich; denn zur Versorgung (im Sinne von Tor 19) gehören nicht nur Nahrungsmittel und ein Dach über dem Kopf, sondern auch menschliche Faktoren wie Zuwendung und Sich-gebraucht-Fühlen.

 

Verstärkter Rückzug

 

Das Thema Rückzug wird verstärkt dadurch, dass in den ersten beiden Aprilwochen Merkur noch rückläufig ist und demzufolge alles, was mit Kommunikation zu tun hat, möglicherweise nicht auf Anhieb läuft. Liegengebliebenes aufräumen ist da angesagt, aber Vorsicht beim Neukauf von Kommunikationsgeräten (Computer, Handys etc.) sowie in rechtlichen Angelegenheiten (Vertragsabschlüssen) und bei Reisen und Verkehr. Also lieber zu Hause bleiben und Frühjahrsputz machen!

 

Gedankenspiele

 

Wesentliche Faktoren, die schon den vergangenen Monat März geprägt hatten, bleiben auch im April bestehen – allen voran die Betonung des mentalen Bereichs (Neptun in Tor 63, „Zweifel“, Pluto in Tor 61, „Innere Wahrheit“, sowie Jupiter in Tor 43, „Der Durchbruch“). wir werden also auch in diesem neuen Monat stark damit beschäftigt sein, Bestehendes zu hinterfragen (63), über die tief innere Wahrheit zu grübeln (61) und uns zu freuen, wenn plötzlich etwas klar wird (43). Inwieweit das dann auch vermittelbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

Interessanterweise befindet sich in diesem Monat der für Kommunikation zuständige Planet Merkur die meiste Zeit im Tor der Meinungen (Tor 17, „Die Nachfolge“, 4.-25. April). Schätzungsweise werden also jetzt sehr viele verschiedene Meinungen geäußert werden (wollen), die natürlich zur Klärung der individuellen Wahrheiten beitragen können. Denn anhand der Meinung eines anderen kann ich ja feststellen, ob das auch meiner Ansicht entspricht oder nicht, und kann Inhalt und Form meiner eigenen Meinungsäußerung anpassen. Die Transformation von eigenen Wahrheiten steht (mit Pluto in Tor 61) durchaus auf der Tagesordnung, und der rückläufige Merkur (bis 14. April) wird auch dazu beitragen, dass Meinungen überdacht und neu formuliert werden können.

Das bedeutet logischerweise auch, man sollte keine Äußerung für absolut nehmen! Am besten nimmt man all die Fragestellungen, Denkansätze, Zweifel, „Lösungen“ und „Antworten“ erst mal einfach als Gedankenspielereien, als Möglichkeiten und Hypothesen. Diese sind natürlich wichtig, damit sich herauskristallisieren kann, was jetzt gültig oder weiterführend ist und wie neue, adäquate Lösungen oder Modelle (für alles Mögliche) vielleicht aussehen können.

Aber man sollte sich nicht verwirren lassen und nicht sich selbst anzweifeln, und schon gar nicht sollte man Entscheidungen für das eigene Leben aufgrund rationaler Erwägungen treffen (alte Human-Design-Weisheit!). Für die meisten Menschen gilt: Lieber auf den Bauch hören! Darin liegt für die meisten – in irgendeiner Form – die innere Autorität.

 

Körper-Pflege

 

Das bringt mich zu einem weiteren Faktor, der den Monat April prägt: Gesundheits- und Wellness-Themen sind jetzt wichtig (der Planet Erde durchläuft den ganzen Monat Tore im Milzzentrum, das für körperliche Abwehr und Wohlbefinden steht). Was gesund ist, welche Verhaltensweisen, Ernährungsmethoden etc., kann individuell sehr unterschiedlich sein. Es empfiehlt sich dringend, auf das Gespür für den eigenen Körper zu achten und ggf. der Intuition zu folgen. Auf diese sollte unbedingt gehört werden (und wenn der Kopf sich noch so stark einschaltet.)

Interessant finde ich hier das Zusammenspiel mit dem oben beschriebenen Thema der eigenen Bedürfnisse. Offenbar ist es jetzt angesagt, einfühlsam und rücksichtsvoll mit sich selbst und dem eigenen Körper umzugehen und für sich selbst gut zu sorgen. Das kann ja nur gesund sein!

Es ist also ein guter Monat, um sich in diesem Sinne gesundheitlich auf Vordermann zu bringen.

 

Das Eigene zählt

 

Was bedeutet das alles für das Zusammensein mit anderen Menschen? Auffallend ist, wenn man sich die aktuellen Planeten-Aktivierungen anschaut, dass es derzeit relativ individualistisch zugeht. Das heißt nicht, dass das Zusammenwirken mit anderen gar keine Rolle spielen würde, aber im Vordergrund steht das Eigene, der eigene, individuelle Beitrag zum großen Ganzen. Das setzt voraus, dass man sich erst einmal zugesteht, eigene Bedürfnisse, Vorstellungen und Ideen zu haben und dass diese auch nicht konform sein müssen mit dem, was andere wollen oder was allgemein für gültig und angemessen betrachtet wird (sofern es das überhaupt noch gibt). Durch Individualismus in diesem Sinne kann sich klären, was wirklich gebraucht wird, und vor allem kann Neues in die Welt kommen, kann eine neue Ordnung entstehen. Innovation ist das Schlagwort, und es kann sich jetzt tatsächlich immer mehr Neues, Neuartiges in allen möglichen Bereichen auftun, ob im privaten oder im öffentlichen Zusammenhang (Uranus in Tor 3, „Anfangsschwierigkeit“/Ordnen).

Da viele Menschen zu Trägheit neigen – ich fasse mich da an die eigene Nase –, stoßen Neuerungen nicht immer sofort auf Begeisterung. Es kann ja auch ganz schön anstrengend sein, sich immer wieder umzugewöhnen. Offenbar führt da aber zur Zeit nicht wirklich ein Weg dran vorbei, also stellen wir uns lieber positiv darauf ein und freuen uns auf das Gute, das daraus entsteht.

 

Im Gleichgewicht bleiben

 

Wenn so vieles auf den Kopf gestellt wird, stellt sich natürlich die Frage, wo das nötige Gegengewicht ist, also was Verlässlichkeit und Stabilität vermitteln kann. Zum einen bietet sich wirklich wie beschrieben der Körper an, in dem wir uns jetzt noch besser verankern können und der uns sagt, was individuell wichtig ist (wie gesagt, wir sollten darauf hören!). Zum anderen ist aufschlussreich, wo der Planet der Stabilität und festen Strukturen, Saturn, gerade steht: in Tor 58, dem Tor der Lebensfreude! Das kann ich nicht anders verstehen, als dass es jetzt besonders angezeigt ist, sich des Lebens zu freuen. Alles, was der Lebensfreude dient und noch dazu nachhaltig ist, kann und sollte bewusst genossen werden. Wie wäre es, sich dafür extra Zeit einzuräumen? (Was auch immer es ist – und hier schließt sich der Kreis zu den individuellen Bedürfnissen...)

 

Fazit

 

Das Eigene klären, der eigenen Wahrheit näherkommen, Neues entstehen lassen – vielleicht erst mal im Rückzug und ohne alles gleich an die große Glocke zu hängen. Aufräumen. Für sich selbst und den Körper sorgen. Der Lebensfreude Raum geben. So in etwa könnte die To-Do-Liste für diesen Monat aussehen. Und: Gedanken und Meinungen nicht für bare Münze nehmen, sondern als Spiel betrachten. Überhaupt scheint mir der spielerische Umgang mit den Möglichkeiten, die sich zeigen, eine gute Sache. Wie ein Kind im Spiel entdeckt, was geht und wie es geht, dürfen auch wir Erwachsenen uns auf unsere natürliche Entdeckerfreude besinnen. In aller Unschuld Dinge ausprobieren, zumindest gedanklich – und dabei nicht allzu viel Ernst walten lassen. Vor allem sich nicht dauernd selbst anzweifeln! Ich nehme es mir jedenfalls soeben vor... Und wünsche in diesem Sinne frohe Ostern!

 

Anna Bahlinger